Rezension Im nächsten Leben ist zu spät von Sina Trinkwalder

Das Buch

Keine Lust mehr auf den Job? Die Motivation geht immer weiter gegen Null? Vielen Menschen geht es ähnlich. Sie wissen, dass sie unzufrieden sind, dass etwas nicht stimmt. Aber wie soll man das ändern? Was kann man tun?
Sina Trinkwalder erzählt von dem Weg aus ihrer persönlichen Krise und zeigt auf, was man tun kann, um Mut zu schöpfen und den entsprechenden Schritt nach vorn zu tun.

Rezension

Das ist mein erstes Buch von Sina Trinkwalder. Bisher kannte ich sie nur aus den sozialen Medien, daher war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Der Eindruck, den ich bisher von ihr hatte, wurde in dem Buch voll bestätigt: Idee haben, anpacken, loslegen!
Die Autorin erzählt über ihren beruflichen Werdegang, dass sie schon sehr früh gelernt hat auf eigenen Beinen zu stehen bzw. stehen zu müssen und sich durchzubeißen. Natürlich gibt es auch Rückschläge, aber dafür lassen sich meist auch Auswege finden. Um manche Wege zu beschreiten, bedarf es halt manchmal auch ein wenig Mut. Man muss es eben anpacken! Wenn man viel zu viel darüber nachdenkt und sich womöglich in der eigenen Bequemlichkeit verliert, wird das nichts.

Coaching-Hype

Natürlich hat es mich gefreut, dass Sina Trinkwalder diese ganzen (Selbst-)Coachingbücher und Kurse, dieses hippe Think-Positive-Du-kannst-alles-Erreichen kritisch sieht. Ich persönlich finde, dass das ein übertriebener Hype ist. Wenn ich einen Ausgleich zum stressigen Beruf brauche, bin ich sicherlich nicht sonderlich gut damit bedient, wenn ich meine Freizeit mit diversen Kursen, Seminaren und Coachings voll packe. Dadurch entsteht nur noch mehr Stress und Druck.
Einfache Dinge, wie zum Beispiel auf das Auto zu verzichten und dafür zur Arbeit zu laufen schafft erstaunlich viel Zeit zum Nachdenken und Ruhe tanken. Klar, wenn meine Arbeitsstelle 15km weit weg ist, funktioniert das natürlich nicht mehr, aber wie wäre es dann mit einem Fahrrad? Vielleicht so ein, zwei Mal in der Woche?

10k am Morgen

Sehr überrascht war ich davon, dass Sina Trinkwalder über Gewichtsprobleme spricht. Bisher kannte ich sie nur als fast schon extreme Läuferin, die morgens vor der Arbeit mal eben locker 10k abrockt, aber das war offensichtlich nicht immer so. Es gab auch eine übergewichtige Sina. Dass sie dort ein Problem hat, hat sie erkannt und ist es angegangen. Festgefahrene Angewohnheiten erkennen und ändern kann einen schon sehr weit nach vorne bringen, wenn man überzählige Pfunde loswerden will.
Mir gefällt der geradlinige und direkte Schreibstil. Natürlich kann es auch mal unangenehm sein, wenn man recht direkt auf seine „Problemzonen“ hingewiesen wird. Die lockere Art ist mitreissend und ich habe oft herzlich gelacht.
Sie übt teilweise viel Kritik an anderen Personen, das aber auch durchaus berechtigt. Bei der Kritik nimmt sie sich selbst nicht aus. Manchmal eckt man womöglich auch an, wenn man die hohen Maßstäbe, die man sich selbst setzt, auf andere überträgt oder von anderen erwartet.

Fazit

Ein wunderbares Buch, das zum Denken anregt. Nachdenken über das eigene Leben, eigene Einstellungen, aber auch das in Frage stellen vermeintlich funktionierender Methoden. Es gab einige Momente in denen ich dachte: „Ja, das stimmt!“.
Sina Trinkwalder ist eine absolute Motivatorin. Eine eindeutige Leseempfehlung, 4 von 5 Punkten.
Vielen Dank an die Verlagsgruppe Droemer Knaur, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

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